Reisebericht
2017
Zusammen mit meinem Enkelsohn Marvin (18) stattete ich diesem Land und seinen Menschen in der ersten Novemberwoche 2017 einen Besuch ab. Ohne die permanente wie kenntnisreiche Begleitung des Bau-Ing. Karl Baumann, seiner Frau Regina und ihres Sohnes Andreas wäre diese Reise, in eine für uns völlig unbekannte Welt, nicht realisierbar gewesen. Besonders das Engagement von der Familie Baumann, die Staudämme baut, bildet für Burkina-Faso einen wichtigen Mehrwert. Damit erhalten die Bauern Zugang zum lebensnotwendigen Wasser, mit welchem sie dann ganzjährig Felder bewässern und Viehherden tränken können. An vielen Stellen dieses Landes wurden während der Reisetage auch vermeintliche Fehlentwicklungen sichtbar. Nicht immer wird Entwicklungshilfe sinnvoll eingesetzt und auch das europäische Engagement ist nicht überall erfolgreich. Keine Infrastruktur, kaputte Straßen und kaum wirtschaftliche Entwicklung bestätigen dies.
Die Sicherheitslage ist im gesamten Land angespannt. Besonders die Grenzgebiete zu Mali und Niger sind kaum noch zugänglich; der IS-Terror hat Burkina Faso erfasst. Nach den Anschlägen auf die Restaurants Cappuccino und Istanbul – beide in Ouagaoudou mit sehr vielen Toten, werden die wenigen für Europäer zugänglichen Lokale polizeilich, mit Wachmannschaften und strengsten Personenkontrollen geschützt.
Burkinaben
Die Burkinabe sind geschickte Handwerker und Mechaniker. Fahrzeuge, welche auf den Straßen des Landes liegen bleiben, werden vor Ort repariert. Das Wechseln der Achsen und der Federung bis hin zu Motorreparaturen auf freier Strecke, gehört zu den täglichen Herausforderungen. Auch die landestypischen kunsthandwerklichen Arbeiten können sich sehen lassen. Skulpturen, Masken, Schmuck, Taschen und vieles mehr kann im Kunstcenter in Ouagadougou, aber auch direkt an den Straßen im gesamten Land erworben werden. Frauen – auch im Busch sind teilweise mit Nähmaschinen ausgestattet und tragen auf diese Weise zum äußerst bescheidenen Lebensunterhalt bei.
Innerhalb der sieben Reisetage, welche von morgens bis abends voll mit Terminen und Begegnungen ausgefüllt waren, stand der Besuch der folgenden Stationen/Organisationen fest auf dem Reiseplan:
Staudamm
In Samendeni (Provinz Mouhoun), welches ca. 50 km nördlich der zweitgrößten Stadt Bobo-Dioulasso liegt entsteht ein großer Staudamm, welcher kurz vor der Fertigstellung steht. Ab dem kommenden Jahr wird es dann möglich sein, die aus der Regenwasserrückhaltung gestauten Wassermengen für den landwirtschaftlichen Bereich und hier vor allem für den Reisanbau zu nutzen.
Kindergarten
Der Kindergarten „Louis“ befindet sich im äußersten Stadtgebiet der 2 Mio.-Landeshauptstadt. In dem gut geführten Kindergarten, welcher von dem Offenburger Unternehmer Louis Fischer gegründet und auch heute noch betrieben wird, wurden gespendete Farb- und Schreibstifte, Papier, Fußbälle und Kinderkleidung übergeben.
Zinkermine
Ein interessanter Besuch stand in der Glencore-Zinkerzmine in Sanguie (Nähe Koudougou) an. Dort werden von 600 Mitarbeitern täglich 2.000 to. Zinkerz unter Tage abgebaut und verarbeitet. Der Produktionschef Hein Frey, ein gebürtiger Südafrikaner mit deutschen Wurzeln, führte durch die Mine des Schweizer-Rohstoffkonzerns und gab die notwendigen technischen Erläuterungen.